hocus pocus - dazzle - GO!
Die Rhombe als Rapport-Muster – eine grafische Form die stark im Textildesign rund um den Zirkus, der Clownerie und der Gaukelei verankert ist – ordnet die Grundstruktur der textilen Wand, die durch die Interaktion mit dem Betrachter zu einer inszenierten Spielfläche zur Camouflage wird.
Die Camouflage als Ausdruck und Strategie der Täuschung (dazzle*), der Illusion, der Verwandlung, ein Schutz und Mittel des Verbergens und Sprache von jeglichem Hokus Pokus aus aller Welt.
Im Laufe der digitalen Revolution stellen sich besonders im gesellschaftlichen Diskurs die Fragen nach Anonymität und Transparenz. Wer sich verhüllt hat etwas zu verbergen? Oder hat derjenige etwas zu verbergen, der die totale Transparenz fordert?! Die Transparenz ermutigt die Suche nach neuen Strategien des Verbergens und nach Identitätsverschleierung.
In einer Gesellschaft, im Zeitalter der Überwachung, in der das Verlangen nach ultimativer wirtschaftlicher und politischer Einsicht größer ist denn je, gilt es Strategien des Verbergens neu zu überdenken: Wie wahren wir das Geheime, das Verbotene und was bedeutet uns Anonymität oder auch Unsichtbarkeit?
Mit dieser interaktiven Installation soll der Betrachterin/dem Betrachter die Möglichkeit gegeben werden Teil einer Camouflage zu werden. Mit dem Hintergrund eins zu sein, sich formal in einem zweidimensionalem Bild aufzulösen und zu verschwinden.
Mittels Hilfe der Aktion darf die Betrachterin/der Betrachter sich dem Schutz der Camouflage hingeben, aussetzen und erfühlen – also Teil einer Illusion, einer Täuschung oder eines magischen Tricks zu werden – „hocus pocus – dazzle – go!“
Domenig Steinhaus - Die Installation
//das steinhaus in steindorf am ossiachersee in kärnten
ein haus und doch keines
eine skulptur zum bewohnen
ein ort des kreativen schaffens und ausbrechens
klare ruhige logische formen und doch brutal//
Das DOMENIG STEINHAUS wird erstmals zur offenen Werkstätte und Ort einer “Artist in Residence”.
In Auseinandersetzung mit der Architektur Günther Domenigs und dem Bauwerk selbst wurden drei Textil-Designs entwickelt. Drei Rapporte sozusagen die miteinander und ineinander kombinierbar sind und daher auch immer wieder die Formensprache Domenigs reflektieren.
Das Textildesign wird im manuellen Siebdruckverfahren umgesetzt. Es entstehen neun verschiedene, handbedruckte, unikale Textilbahnen. Alle zusammen ergeben eine 100 Laufmeter umfassende, von 8 Meter Höhe fallende, temporäre textile Skulptur, die den Innenraum zu einer begeh- und erfahrbaren Installation macht.
Das Textil als sanfter, organischer Gegenpol zur harten, strengen und klaren Formensprache des Steinhauses wird dabei zum verbindenden Element von Kunst, Architektur und Raum.
Artist in Residence - DOMENIG STEINHAUS - 2015